Schloss, Schreibtisch, Schmunzeln – KulturAS zu Gast beim Landrat
Am 28. Januar 2025 machte sich KulturAS mit bester Laune auf den Weg nach Amberg, um Landrat Richard Reisinger im altehrwürdigen Kurfürstlichen Schloss einen Besuch abzustatten. Schon am Eingang empfing uns der Landrat persönlich. Dass das Schloss heute als Verwaltungsgebäude des Landratsamtes dient, machte die Sache nicht weniger feierlich. „Willkommen in meinem Reich“, sagte er augenzwinkernd, bevor er uns in die Geschichte des Schlosses einweihte.
Ein Schloss mit bewegter Geschichte
Das Schloss wurde 1417 unter Kurfürst Ludwig III. als Residenz erbaut. Die „große Kemenate“, der heutige Hauptbau, entstand 1474. Im 18. Jahrhundert wurden Teile der Anlage für einen Barockgarten abgetragen, und nach 1800 verlor das Schloss seine Residenzfunktion. Heute dient es als Verwaltungsgebäude des Landkreises und bietet mit seinen historischen Räumen eine eindrucksvolle Kulisse für die Arbeit der Kreisverwaltung.
Das Schloss wurde 1417 unter Kurfürst Ludwig III. als Residenz erbaut. Die „große Kemenate“, der heutige Hauptbau, entstand 1474. Im 18. Jahrhundert wurden Teile der Anlage für einen Barockgarten abgetragen, und nach 1800 verlor das Schloss seine Residenzfunktion. Heute dient es als Verwaltungsgebäude des Landkreises und bietet mit seinen historischen Räumen eine eindrucksvolle Kulisse für die Arbeit der Kreisverwaltung.
Auch das Zeughaus, das ab 1502 unter Kurfürst Philipp errichtet wurde, spielte eine bedeutende Rolle. Ursprünglich als Waffenlager genutzt, wurde es im Laufe der Jahrhunderte für verschiedene Zwecke umfunktioniert. Nach einem schweren Brand im Jahr 1945 erfolgte eine umfassende Renovierung zwischen 1990 und 1994. Heute finden hier unter anderem die Sitzungen des Kreistages im prächtigen König-Ruprecht-Saal statt, dessen historische Atmosphäre von vielen Besuchern geschätzt wird.
Das Glockenspiel als Symbol der Gemeinschaft
Mit seinen 28 Glocken – 27 für die Gemeinden und eine für den Landkreis – symbolisiert es den Zusammenhalt der Region. Jede Gemeinde ist mit ihrer eigenen Glocke vertreten, wodurch ein starkes Gefühl der Verbundenheit geschaffen wird.
Auf den Glocken ist unter anderem folgende Inschrift eingraviert:
„Gestiftet von der Sulzbacher Malzfabrik (Gewidmet den Brauereien Bruckmüller in Amberg, Heldrich in Edelsfeld, Kummert in Amberg, Märkl in Freudenberg, Orth-Bräu in Sulzbach-Rosenberg, Pürner in Elzelwang, der Schloßbrauerei Dorfner in Hirschau und der Schloßbrauerei Holnstein, den Brauereien Sperber-Bräu in Sulzbach-Rosenberg, Sterk in Raigering, Winkler in Amberg und Winkler-Bräu in Schlicht). Hopfen und Malz, Gott erhalt’s.“
Mit seinen 28 Glocken – 27 für die Gemeinden und eine für den Landkreis – symbolisiert es den Zusammenhalt der Region. Jede Gemeinde ist mit ihrer eigenen Glocke vertreten, wodurch ein starkes Gefühl der Verbundenheit geschaffen wird.
Auf den Glocken ist unter anderem folgende Inschrift eingraviert:
„Gestiftet von der Sulzbacher Malzfabrik (Gewidmet den Brauereien Bruckmüller in Amberg, Heldrich in Edelsfeld, Kummert in Amberg, Märkl in Freudenberg, Orth-Bräu in Sulzbach-Rosenberg, Pürner in Elzelwang, der Schloßbrauerei Dorfner in Hirschau und der Schloßbrauerei Holnstein, den Brauereien Sperber-Bräu in Sulzbach-Rosenberg, Sterk in Raigering, Winkler in Amberg und Winkler-Bräu in Schlicht). Hopfen und Malz, Gott erhalt’s.“
Kulturerbe: Oh Kirwa, lou niad nou!
Die traditionelle Oberpfälzer Kirwa erlebt seit einigen Jahren eine echte Renaissance. Besonders im Landkreis Amberg-Sulzbach, bekannt als das „Land der 100 Kirwafeste“, wird dieser Brauch intensiv gepflegt und gefeiert. Auch in München hat man die Bedeutung der Kirwa erkannt: Seit 2023 zählt sie offiziell zum Immateriellen Kulturerbe Bayerns.
„Die traditionellen Kirwan sind ein Herzstück unseres Landkreises und unserer Gemeinschaft. Sie verkörpern Heimatverbundenheit, stärken das soziale Miteinander und fördern das Wir-Gefühl – besonders in herausfordernden Zeiten ein unschätzbarer Wert“, betont Landrat Richard Reisinger.
Einblick ins Allerheiligste
Nach einer Tour durch das Schloss gewährte uns der Landrat sogar Zutritt zu seinem Büro. Hinter der großen Schreibtischfläche und den Aktenbergen verbarg sich jedoch ein echtes Highlight: eine kleine, aber feine Hauskapelle. „Für stille Gebete – oder wenn man schnell mal den Haushaltstitel des Kreistages segnen möchte“, scherzte er. Die Kapelle beeindruckte alle Besucher, die hier einen Hauch von Geschichte und Besinnlichkeit spüren konnten.
Nach einer Tour durch das Schloss gewährte uns der Landrat sogar Zutritt zu seinem Büro. Hinter der großen Schreibtischfläche und den Aktenbergen verbarg sich jedoch ein echtes Highlight: eine kleine, aber feine Hauskapelle. „Für stille Gebete – oder wenn man schnell mal den Haushaltstitel des Kreistages segnen möchte“, scherzte er. Die Kapelle beeindruckte alle Besucher, die hier einen Hauch von Geschichte und Besinnlichkeit spüren konnten.
Der Altar der Kapelle ist der Jungfrau Maria geweiht und zeigt im Rokoko-Stil die Verkündigung. An den Wänden sind Bilder aus dem Leben Christi zu sehen, die einst mit vergoldeten Ornamenten verziert waren. Die Darstellungen reichen von der Geburt über die Anbetung der Könige bis hin zur Taufe im Jordan. Über der Tür ist die Begegnung von Isaak mit Rebecca dargestellt, während ein Engel mit einem Kreuz von weiteren Engeln auf dem Deckengemälde umgeben ist. Die Kapelle selbst ist für die Öffentlichkeit nicht zugänglich.
Nicht minder beeindruckend war ein alter Tresor von der Kassenfabrik Ernst Meck aus Nürnberg mit No 2, der angeblich von der Weltausstellung in Paris 1889 stammt. „Wie er hierherkam? Keine Ahnung. Seine genaue Herkunft bleibt ein ungelöstes Rätsel“, fügte er hinzu.
Gemütlicher Ausklang im König-Ruprecht-Saal
Nach der informativen Führung lud Landrat Reisinger die Gruppe in den König-Ruprecht-Saal zu Kaffee und Kuchen ein. Hier erklärte er die Anordnung der Gemeindewappen, die alphabetisch aufgehängt wurden. Dabei bemerkten die Besucher, dass das Wappen von Sulzbach-Rosenberg genau hinter dem Sitz des Landrats im Kreistag platziert ist. „Tja, das nennt man strategische Platzwahl“, scherzte Reisinger und brachte die Gruppe damit zum Schmunzeln.
Nach der informativen Führung lud Landrat Reisinger die Gruppe in den König-Ruprecht-Saal zu Kaffee und Kuchen ein. Hier erklärte er die Anordnung der Gemeindewappen, die alphabetisch aufgehängt wurden. Dabei bemerkten die Besucher, dass das Wappen von Sulzbach-Rosenberg genau hinter dem Sitz des Landrats im Kreistag platziert ist. „Tja, das nennt man strategische Platzwahl“, scherzte Reisinger und brachte die Gruppe damit zum Schmunzeln.
Darüber hinaus ging der Landrat auf aktuelle Herausforderungen und Projekte des Landkreises ein. Besonders betonte er seine Unterstützung für den Erhalt des Sulzbach-Rosenberger Krankenhauses, ein Thema, das vielen Bürgern am Herzen liegt. In der anschließenden Gesprächsrunde hatten die Gäste die Gelegenheit, ihre Fragen zu stellen und sich mit dem Landrat über verschiedene Themen auszutauschen.
Pfalzgraf und Kurfürst Ruprecht III.
Ruprecht III., geboren am 5. Mai 1352 in Amberg, entstammte dem Haus Wittelsbach. Nach der Gebietsneugliederung 1398 wurde er alleiniger Herrscher der Kurpfalz.
Am 21. August 1400 setzten die Kurfürsten König Wenzel von Luxemburg ab und wählten Ruprecht III. einen Monat später in Rhens am Rhein einstimmig zum römisch-deutschen König. Seine Herrschaft dauerte zehn Jahre, doch ein 1401 unternommener Feldzug nach Italien zur Erlangung der Kaiserkrone scheiterte an finanziellen und militärischen Problemen.
Ruprecht III. starb am 18. Mai 1410 auf Schloss Landskron bei Oppenheim und wurde in der Heilig-Geist-Kirche in Heidelberg beigesetzt, neben seiner Gemahlin Elisabeth, die in Amberg im Klösterl (heute Luftmuseum) bis zu ihrem Tod 1411 lebte. Nach seinem Tod wurde das Reich unter seinen Söhnen aufgeteilt.
Ein denkwürdiger Tag
Die Besucher die meist zum ersten Mal diesen Einblick in die Gebäude erhielten, dankten dem Landrat für die einmalige Gelegenheit, die gleich zum Jahresanfang einen Höhepunkt im Jahresprogramm darstellte. Zum Abschluss bedankte sich Walter Heldrich, Vorsitzender von KulturAS, bei Landrat Reisinger und seinem Team für die offene, humorvolle und hochinteressante Führung sowie den herzlichen Empfang.
Die Besucher die meist zum ersten Mal diesen Einblick in die Gebäude erhielten, dankten dem Landrat für die einmalige Gelegenheit, die gleich zum Jahresanfang einen Höhepunkt im Jahresprogramm darstellte. Zum Abschluss bedankte sich Walter Heldrich, Vorsitzender von KulturAS, bei Landrat Reisinger und seinem Team für die offene, humorvolle und hochinteressante Führung sowie den herzlichen Empfang.
Für alle Teilnehmer war dieser Tag eine gelungene Verbindung von Geschichte, Kultur und Begegnung – und ein Beweis dafür, dass ein Landratsamt viel mehr sein kann als nur ein Verwaltungsgebäude.