Das Militärwaisenhaus Potsdam und Sulzbach-Rosenberg
Das Militärwaisenhaus Potsdam und Sulzbach-Rosenberg
Eine besondere Verbindung von Geschichte, Schicksal und Heimat
Im Jahr 1724 gründete König Friedrich Wilhelm I., der „Soldatenkönig“, das Große Militärwaisenhaus in Potsdam. Die Stiftung hatte ein klares Ziel: Waisenkindern – insbesondere jenen von gefallenen Soldaten – sollte ein Leben in Sicherheit, mit Bildung, Ausbildung und Zukunftsperspektive ermöglicht werden. Die Kinder wurden nicht nur schulisch unterrichtet, sondern lernten auch praktische Berufe wie Schneider, Buchdrucker oder Schuhmacher. So entstand in Potsdam eine Einrichtung, die über Generationen hinweg für Fürsorge, Disziplin und Bildung stand.
Doch mit dem Zweiten Weltkrieg kam die Zerstörung. Die zunehmenden Bombenangriffe auf Potsdam machten eine sichere Unterbringung der Kinder unmöglich. Inmitten dieser Not wurde Sulzbach-Rosenberg zum Zufluchtsort.
Ein neues Zuhause im Schloss Sulzbach
Ab 1943 wurde ein Teil des Potsdamer Waisenhauses ins Schloss Sulzbach verlegt. In den ehrwürdigen Mauern, die einst Herzogsresidenz waren, fanden rund 50–60 Jugendliche aus Potsdam eine neue Bleibe. Bis 1955 diente das Schloss als Außenstelle des Großen Militärwaisenhauses.
Die Integration war nicht immer einfach – doch viele der Zöglinge wurden in Sulzbach-Rosenberg herzlich aufgenommen. Sie fanden Arbeit, Freunde, einige blieben dauerhaft und wurden Teil der Stadtgesellschaft.
„Wir kamen als Fremde – und viele fanden hier eine zweite Heimat.“
– Ehemaliger Zögling des Militärwaisenhauses
– Ehemaliger Zögling des Militärwaisenhauses
Erinnern heißt verbinden
Heute erinnert eine Gedenktafel am Schloss Sulzbach an diese besondere Zeit. Sie steht stellvertretend für viele individuelle Geschichten, Schicksale und Begegnungen. Nicht nur Krieg, Verlust und Flucht sind Teil dieser Erinnerung – sondern auch Solidarität, Aufbruch und neue Lebenswege.
„Das Schloss war damals unser Zuhause. Es war nicht Potsdam – aber es war ein Ort, an dem wir wieder Hoffnung schöpfen konnten.“
– Zeitzeuge
– Zeitzeuge
Die Verbindung zwischen Potsdam und Sulzbach-Rosenberg ist ein Stück gelebter Geschichte – und ein Beispiel dafür, wie aus Fürsorge Gemeinschaft und aus Fremdheit Heimat werden kann.

Bild zeigt die sogenannten Zöglinge vor der Brauerei
Schinhammer/Ecke Bastei als das Militär Waisenhaus Potsdam im Schloss Sulzbach
einquartiert war.
Foto überlassen von:
Manfred Lemke
Efri-Flankastadir
IS-246 Sudurnesjabaer
manfred@flankastadir.is