Schwein g´habt! - Ein Fest der Geselligkeit in der Wurstkuchl


Ein Fest der Geselligkeit in der Wurstkuchl
Am 22. Februar verwandelte sich das Landgasthaus Schmidt in Aichazandt in eine Zeitkapsel der besonderen Art. Die Gäste erlebten eine Hausschlachtung wie vor 150 Jahren, ein Stück lebendige Tradition, das heute kaum noch im Alltag zu finden ist.
Helmut Heinl eröffnete die Veranstaltung und hieß die zahlreichen Gäste willkommen, darunter Kreisheimatpfleger Dieter Dörner, Ortsheimatpfleger Josef Schmaußer, Pressevertreterin Helga Kamm, den Wirt Dieter Schmidt sowie weitere Ehrengäste. Der Saal war bis auf den letzten Platz gefüllt, ein klares Zeichen für das große Interesse an diesem traditionsreichen Thema.
In seiner Einführung nahm Heinl die Besucher mit in eine Zeit, in der Hausschlachtungen fester Bestandteil des Lebens auf dem Land waren. Die Selbstversorgung durch eigene Tierhaltung war für viele Familien essenziell. Ob Schweine, Rinder, Geflügel oder Schafe – fast jeder Hof hielt Tiere zur Eigenversorgung und schlachtete sie selbst. Diese Tradition war nicht nur ein wirtschaftlicher, sondern auch ein sozialer Höhepunkt im bäuerlichen Leben, da die ganze Familie und oft auch Nachbarn mit eingebunden wurden.

Ein kulinarisches Highlight bot der Wirt Dieter Schmidt mit seinen traditionellen Gerichten: Brotsuppe, Kesselfleisch, Bratwürste und eine echte Schlachtschüssel standen auf der Speisekarte, die passend zum Thema in Dialekt verfasst war. Schmidt legte großen Wert auf die Qualität seiner Produkte und betonte, dass Heimat nicht nur ein Gefühl, sondern auch ein Geschmackserlebnis sei. Die Gäste genossen nicht nur die deftigen Speisen, sondern auch die Gemeinschaft und das Gefühl, ein Stück Vergangenheit hautnah zu erleben.

Ein besonderes Highlight war die Einbindung von Metzger Martin Lotter vom Gasthof "Zum Bartl". Er wurde als Schiedsrichter ernannt, um den Wahrheitsgehalt der Anekdoten zu überprüfen, und steuerte selbst spannende Fakten zur Tradition der Hausschlachtungen bei.
Für die passende musikalische Umrahmung sorgte der Quetschnzaicher Bernhard Luber, der mit seinen Stücken die gesellige Atmosphäre unterstrich. In den Pausen wurden auch zahlreiche Erinnerungen ausgetauscht, was die Verbundenheit der Gäste untereinander stärkte.

